ADHS-Medikamente
Medikamente können helfen, die ADHS-Symptomatik zu lindern. Für viele Betroffene sind sie eine wertvolle Stütze im Alltag und eine Notwendigkeit um darin zu bestehen.
Wie bei allen Medikamenten ist es wichtig, dass die Diagnose richtig gestellt wird. Bei ADHS kommen oft noch Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) hinzu, die bei einer medikamentösen Einstellung eine Rolle spielen.
Diagnostik
Eine Diagnose ist Voraussetzung für die Behandlung von ADS / ADHS mit den zugelassenen Medikamenten. Der Diagnoseprozess folgt den Leitlinien. Eine ADS / ADHS-Diagnose ist immer eine klinische Diagnose – d. h. es gibt keinen Bluttest oder anderen apparativen Test, der eine einfache positiv oder negativ-Aussage zulässt. Es gehört immer ein ausführliches Anamnesegespräch dazu, ebenso meist Fremdbeurteilungen, z. B. durch Partner oder Freunde. Bei Kindern erhalten Eltern und Lehrer/Erzieher Fragebogen.
Eine ADS / ADHS besteht ein Leben lang, d. h. sie muss bereits im Kindesalter bestanden haben. Manchmal können hierbei Beurteilungen in Zeugnissen Hinweise geben.
Information:
In Deutschland sind derzeit nur wenige ADHS-Medikamente zur Behandlung von Erwachsenen zugelassen:
Mit dem Wirkstoff Methylphenidat Medikinet Adult (Medice) und Ritalin Adult (Novartis) sowie Straterra (Lilly) mit dem Wirkstoff Atomoxetin. Letzeres ist ein Medikament, das als selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (NARI) als Antidepressivum entwickelt wurde. Es zählt nicht zu den Stimulanzien.
Medikation
Sollte die Entscheidung fallen, Medikamente zur Behandlung der ADHS einzusetzen, erfolgt dies meist in Form einer Aufdosierung – d. h. es wird mit einer geringen Dosis begonnen und wöchentlich erhöht, bis die gewünschte Wirkung erzielt wird.