Im Hyper-Fokus liegt unsere Aufmerksamkeit weit außerhalb unserer Präsenz. Was bedeutet, unsere körperlichen Belange, Wahrnehmungen und Empfindungen geraten „aus dem Blick“.

Diese Situation entspricht der einer Gefahrensituation (Alarm), die all unsere Sinne und Fähigkeiten darauf lenkt, zu überleben. Sie ermöglicht uns, die „Gefahrenquelle“ sehr genau (fokussiert) wahrzunehmen. Das Blickfeld ist sehr stark eingeschränkt, nur das, was unsere Aufmerksamkeit fesselt, ist überdeutlich zu erkennen. Auf der anderen Seite spüren wir uns weniger. Sowohl körperlich (Hunger, Durst, Müdigkeit, Schmerzen) als auch emotional (Ängste, Trauer, Verlust) nehmen wir weniger bis gar nichts mehr wahr. 

Gerade diese Ausrichtung ermöglicht uns eine „Flucht“ aus der Situation. So kann der Hyper-Fokus sowohl als Handlung/Beschäftigung auftreten, als auch als „Gedankenkarussell“. 

Kennzeichnend für diesen Zustand ist, dass wir nicht willentlich unterbrechen oder aufhören können. Die freie Entscheidung: „ich mache nun etwas anderes“, ist nicht möglich.

Ein weiteres Merkmal ist die Zeitwahrnehmung. Im Hyper-Fokus vergeht für denjenigen, der sich darin befindet, die Zeit sehr langsam, wie in Zeitlupe. Dies ist in der “Gefahrenlage” sehr wertvoll (jedes Muskelzucken des „Tigers“ kann wahrgenommen werden).

Im Außen läuft die Zeit jedoch „normal“ weiter, so dass es sich anfühlen kann, wie in einen Zeitstrudel zu geraten, wenn man wieder aus dem Hyper-Fokus auftaucht.

Der Hyper-Fokus hilft uns in bedrohlichen Situationen zurecht zu kommen, letztlich zu überleben. Er gehört zu einer Reihe von Problemlösungs-Strategien, die uns als Menschen zur Verfügung stehen.

Tipps zum Hyper-Fokushttp://adhs-coaching-netzwerk.de/?p=706